"MAGNUM MANIFESTO" – im Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern
- Yens Franke
- 1. Dez. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. März 2022
Um meinen Namensvetter, Jens Franke, erstmalig im wahren Leben zu treffen und erste Absprachen für unsere gemeinsame Ausstellung „1 Name, 2 Fotografen“ in der P.BAR – Das Provisorium zu treffen, wählten wir einen mehr als angemessenen Rahmen. Wir verabredeten uns auf der Vernissage zu „Magnum Manifesto“ im Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern.
Nach der Ansprache des Gastgebers und dreier Mitstreiter im Verbund von Magnum suchten wir uns also und nach einer ersten Begrüßung kamen wir sofort in ein angenehmes Gespräch, aber das soll ja nun nicht der Inhalt dieser Rezension sein.

Also zurück zu „Magnum Manifesto“. Die ausgestellten Werke sind chronologisch angeordnet. Mit einem Handout je Epoche, dass Hintergrundinfos zu den einzelnen Bildern liefert, kann man die vielen Fotoarbeiten von der Magnum Gründerzeit bis hin in die Gegenwart in aller individueller Ruhe abschreiten.
Ohne nun auf einzelne Bilder, oder Fotografen einzugehen, möchte ich sagen, dass die Ausstellung, die ansonsten nur in New York zu sehen ist, enorm tolle Eindrücke und inspirierende Momente fotografischer Arbeit bereithält. Es ist großartig, was diese Fotografen an grandiosen Zeitdokumenten zusammengetragen haben.

Für mich ist diese Ausstellung nicht nur für ausgesprochene Fans der Magnum Fotografien sehenswert, sondern wirklich für alle, die sich für Fotografie interessieren. Darüber hinaus habe ich auch das Kunstfoyer und dessen räumliche Gestaltung sehr angenehm empfunden. Also rundum eine höchst empfehlenswerte Ausstellung von deren Sorte in München leider nicht wirklich viele zu sehen sind. An dieser Stelle, meine ich, darf man auch mal einen herzlichen Dank an die Initiatoren richten!
Offizieller Text zur Ausstellung Magnum Manifesto:
Die dritte Ausstellung im Kunstfoyer 2018 thematisiert in einer umfassenden Retrospektive die Geschichte der legendären Fotografenkooperative Magnum, mit der die Leiterin des Kunstfoyers, Isabel Siben, bereits 12 große Ausstellungen realisiert hat.

So legendär die Erfolgsgeschichte von Magnum ist, so sagenumwoben ist die eigentliche Gründung dieser berühmtesten aller Fotoagenturen. Die Legende will, dass sich fünf Männer – Robert Capa, William Vandivert, Henri Cartier-Bresson, George Rodger und David Seymour– im Frühjahr 1947 bei einem Mittagessen im MoMA um eine Magnumflasche Champagner versammelten und beschlossen, eine eigene, ganz besondere Fotographen-Kooperative ins Leben zu rufen. Nur ist dieses Treffen weder verbrieft noch belegt. Die früheste überlieferte Quelle ist der Eintrag ins New Yorker Handelsregister am 22. Mai 1947 – ein eher nüchternes juristisches Dokument, das hier aus Anlass des 70-jährigen Bestehens von „Magnum Photos, Inc.“ zum ersten Mal abgedruckt ist.

Magnum Manifesto feiert den 70. Geburtstag der Agentur mit einer großen Ausstellung und einer Publikation, die nicht nur – aber natürlich auch – die berühmten Bilder zeigt, die das Magnum-Archiv in sieben Jahrzehnten zu einem „unerschöpflichen Reservoir an Erinnerungen“ haben anwachsen lassen. Auch dem Wort wird der ihm gebührende Platz zugestanden: Verträge und Memos, Listen standardisierter Begriffe, Briefe, die gerade in den Anfangsjahren das vorrangige Kommunikationsmittel der in alle Welt verstreuten Mitglieder waren. Und das Credo: kein Bild ohne Begleittext! Siebzig Jahre Magnum Photos – die reich illustrierte Geschichte einer institutionalisierten Idee, die längst zum Mythos geworden ist. Unter anderem werden Werke folgender Fotografen zu sehen sein: Christopher Anderson, Jonas Bendiksen, Henri Cartier-Bresson, Cornell and Robert Capa, Chim (David Seymour), Raymond Depardon, Bieke Depoorter, Elliott Erwitt, Martine Franck, Leonard Freed, Paul Fusco, Cristina Garcia Rodero, Burt Glinn, Jim Goldberg, Joseph Koudelka, Sergio Larrain, Susan Meiselas, Wayne Miller, Martin Parr, Marc Riboud, Alessandra Sanguinetti, W. Eugene Smith, Alec Soth, Chris Steele-Perkins, Dennis Stock, Mikhael Subotzky und Alex Webb. Die Ausstellung wird in Deutschland exklusiv nur im Kunstfoyer München gezeigt, nachdem sie im Sommer 2017 im ICP New York gestartet ist. Kurator der Ausstellung Magnum Manifesto ist Clément Chéroux. Katalog bei Thames & Hudson, deutsche Ausgabe bei Schirmer/Mosel.
Magnum Manifesto
17.10.2018 -27.01.2019
Kunstfoyer
Maximilianstraße 53, 80538 München
Infotelefon: 089 / 2160 2244
Öffnungszeiten
täglich 9.00-19.00 Uhr
geschlossen am 24.12./25.12./31.12.
(Eintritt frei)